Vom Berufsfahrzeug zum Elektro-Oldtimer
Die Piaggio Ape AD1 aus dem Jahr 1965 blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Ursprünglich in Italien als Firmenfahrzeug eines selbstständigen Malers eingesetzt, stand sie rund zehn Jahre ungenutzt, bevor sie 2021 in die Schweiz importiert wurde. Der Besitzer entschied sich für eine vollständige Restaurierung und den Schritt in die Zukunft. Die Ape sollte als erstes Modell ihrer Art in der Schweiz elektrisch werden. Zum Einsatz kam eine evoTractionBattery 48/10, die sich ideal für kompakte Fahrzeuge und vereinfachte Zulassungsanforderungen eignet.
Projektstory
Nach der Ersteinlösung im Jahr 1965 war die Ape über Jahrzehnte im täglichen Einsatz eines Malerbetriebs. Als sie nach langer Standzeit in die Schweiz kam, zeigte sich schnell, dass eine Elektrifizierung nicht nur ein neuer Antrieb sein würde. Der technische Zustand war deutlich schlechter als erwartet. Die Mechanik war marode, die Karosserie an vielen Stellen beschädigt und der ursprüngliche 170-ccm-Zweitaktmotor nicht mehr funktionsfähig. Aus einer geplanten sanften Restaurierung wurde deshalb eine vollständige Revision bis zum letzten Bauteil.
Ein Projekt mit Hürden und Happy End
Für den elektrischen Umbau wurde ursprünglich ein spezialisiertes Unternehmen beauftragt. Kurz vor dem Abschluss ging dieses jedoch in Konkurs. Zurück blieb ein halb fertiggestelltes Fahrzeug, das sowohl mechanisch wie auch elektrisch neu aufgebaut und durch sämtliche Prüfungen geführt werden musste.
Trotz dieser unerwarteten Wendung gelang es, die Ape fertigzustellen und alle Tests erfolgreich zu absolvieren. Am 15. Mai 2025 erhielt das Fahrzeug die offizielle Strassenzulassung.
Technische Umsetzung
Für die Elektrifizierung wurde bewusst ein 48-Volt-System gewählt. Diese Spannungsebene erleichtert die elektrotechnische Abnahme in der Schweiz und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen an Leistung und Sicherheit.
Eingesetzte Komponenten:
• Batteriesystem evoTractionBattery 48/10
• 48 Volt Systemspannung
• 10 kWh Kapazität
• integriertes Batteriemanagementsystem
• Reichweite rund 80 Kilometer
• Elektrischer Antrieb (kundenseitige Ausführung)
Besonderheiten und Herausforderungen
Die Restaurierung brachte einige Überraschungen. Viele Teile waren deutlich stärker beschädigt als erwartet, weshalb die Ape vollständig zerlegt und umfassend überarbeitet werden musste. Der geplante leichte Eingriff entwickelte sich zu einer vollständigen Revision. Dank Geduld, technischem Know-how und viel Liebe zum Detail entstand schrittweise ein technisch und optisch überzeugendes Ergebnis.
Eine Anekdote aus dem Projekt: Ursprünglich war eine sanfte Restaurierung geplant. Doch bereits beim ersten Auseinanderbauen zeigte sich, dass praktisch jedes Teil überarbeitet oder ersetzt werden musste. Der hohe Aufwand zahlte sich jedoch aus, denn das Fahrzeug wirkt heute fast wie neu und hat seinen ursprünglichen Charme vollständig behalten. Heute fährt die Piaggio Ape AD1 leise, zuverlässig und emissionsfrei.
Mutschellen (AG), Schweiz
1x «eTB48-200-10»
Oldtimer Retrofit
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